Breitbanderschließung im Marktgebiet

20.08.2020

Breitbanderschließung im Marktgebiet Schwarzhofen:

Gemeinde investiert weiter!

 

Im Markt Schwarzhofen war zum Teil nur eine völlig unzureichende Versorgung mit „schnellem Internet“ im 100-Kbit/s-Bereich gegeben. Anbieter haben sich aufgrund der Unrentabilität, die die Schaffung einer Breitbandversorgung im Markt mit seinen 24 Gemeindeteilen und die überschaubare Zahl an möglichen Abnehmern mit sich gebracht hätte, nicht bereiterklärt, als Unternehmen einen Breitbandausbau in der Marktgemeinde vorzunehmen.

Eine gesicherte und zeitgemäße Breitbanderschließung ist aber mittlerweile ein wesentlicher Standortvorteil und gehört zur Grundversorgung der Bevölkerung, der Schulen und der Betriebe und der Landwirtschaften. Gerade während des Lockdowns in der Corona-Krise hat sich nun gezeigt, wie wichtig eine gute Breitbandversorgung ist. Homeoffice oder Homeschooling wären unmöglich gewesen für unsere Gemeindebürger.

Der Markt Schwarzhofen hat selber sehr rasch durch Nutzung des Bayerischen Breitbandförderprogrammes bereits weite Bereiche des Marktes mit „schnellem Internet“ versorgt. Insgesamt wurden bisher zwei Förderverfahren erfolgreich abgeschlossen. Dem Markt war dabei als erster Schritt wichtig, in allen Altgemeinden und zumindest allen größeren Dörfern eine gleichwertige Situation zu schaffen. So ist es gelungen, dass nunmehr fast alle Anwesen im gesamten Marktgebiet von einer Breitbandversorgung von mindestens 30 Mbit/s, in weiten Teilen der Gemeinde bereits von mehr als 100 Mbit/s profitieren und in einigen Dörfern des Marktes wurde sogar schon jetzt Glasfaser bis ins Haus verlegt! Lediglich ca. 22 Anwesen verfügen über eine Ist-Bandbreite von unter 30, aber über 16 Mbit/s.

Nach der bisherigen Förderrichtlinie des Freistaates konnten zwar Anwesen, die unter 30 Mbit/s Versorgung aufweisen, gefördert werden. Bei der geringen Anzahl der 22 Anwesen, die verteilt auf das ganze Gebiet des Marktes Schwarzhofen eine Versorgung von unter 30 Mbit/s haben, wurde uns von Anbietern signalisiert, dass es unrealistisch sein wird, dafür ein Angebot zur Erschließung dieser Anwesen zu bekommen.

Erst das neue Förderprogram des Freistaates Bayern zum Aufbau von gigabítfähigen Breitbandnetzen mit besonderer Förderung interkommunaler Zusammenarbeit (Bayerische Gigabitrichtlinie), das zum 2. März 2020 in Kraft trat, bietet nun die Möglichkeit, die „weißen Flecken“, d.h. Anwesen, die derzeit noch mit weniger als 30 Mbit/s versorgt sind, zu beseitigen, da es die Möglichkeit zur interkommunalen Zusammenarbeit bietet. Es können also mehrere Kommunen gemeinsam eine Ausschreibung vornehmen, die dann eine größere Anzahl zu erschließender Anwesen beinhaltet. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Anbieter findet, der den Auftrag haben will. Der Freistaat unterstützt den Gigabitausbau mit Förderätzen zwischen 80 % und 90 % sowie maximalen Förderbeträgen zwischen 3 Mio. Euro und 8 Mio. Euro je Gemeinde.

Außerdem können über das neue Förderprogramm auch Anwesen mit Glasfaser nachgerüstet werden, die bisher schon erschlossen waren. Mit dem alten Programm konnten nur die Erschließung von Anwesen mit Glasfaser gefördert werden, die bislang unter 30 Mbit/s versorgt waren. Mit dem neuen Gigabitprogramm ist eine Förderung zur Erschließung von Privathaushalten, die unter 100 Mbit/s versorgt („graue Flecken“) sind und von Gewerbebetrieben, die unter 200 Mbit/s versorgt sind, möglich.

Nach Beauftragung des notwendigen Fachberaters (Ingenieurbüro IKT aus Regensburg) wird IKT eine neue Markterkundung durchführen. Parallel wird eine Vereinbarung der Gemeinden, die interkommunal zusammenarbeiten wollen, geschlossen. Wir werden mit unseren Nachbarkommunen Dieterskirchen und Thanstein in diesem Bereich zusammenarbeiten. Nach Vorliegen der Ergebnisse wird dann durch die beteiligten Gemeinden das Erschließungsgebiet festgelegt, also welche Anwesen durch das neue Verfahren erschlossen werden sollen. Danach erfolgt die Ausschreibung.

Zusätzlich hat der Markt Schwarzhofen bereits vor einiger Zeit die Erstellung eines FTTB-/FTTH-Masterplanes bei der Fa. IKT in Auftrag gegeben, um für das gesamte Marktgebiet den Ausbaustand und Lösungswege zur optimalen Verbesserung der Breitbandversorgung aufgezeigt zu bekommen. Die Erstellung des Masterplanes wird zu 100 % vom Freistaat bezuschusst. Der Masterplan, der in etwa einem Jahr vorliegen wird, stellt das Gesamtkonzept dar, also die Grobplanung. Es wird dabei ein Komplettpaket geliefert, das sowohl die durch das derzeitige Förderprogramm theoretisch förderfähigen Anwesen darstellt wie auch die Anwesen, deren weiterer Ausbau optimal, aber nicht förderfähig wäre.

Aus dem Masterplan wird dann bei einem konkreten Vorhaben eine konkrete Ausführungsplanung erstellt. So wurde schon ein Teil des Masterplanes erarbeitet und daraus die konkrete Ausführungsplanung für den Ausbau der Bodenäckerstraße und des Krimlinger Weges entwickelt. Eine Förderung des Breitbandausbaus wäre dort nach dem neuen seit März 2020 geltenden Gigabitprogramm des Freistaates möglich, so dass im Vorgriff dort bereits Speedpipes, also entsprechende Leerrohre, verlegt werden, um später die neuen Straßen nicht mehr aufreißen zu müssen.

Der Markt bleibt also weiter am Ball, dass unsere Kommune mit allen Gemeindeteilen bestmöglich mit „schnellem Internet“ versorgt und die letzten „Schwachstellen“ beseitigt werden.

 

Ihr

 

Maximilian Beer

Erster Bürgermeister