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Wallfahrtskapelle Schönbuchen

Vorschaubild Wallfahrtskapelle Schönbuchen

 

 

Einige hundert Meter südwestlich der Ortschaft Dautersdorf, in einer Senke des Murntales gelegen, liegt die der glorreichen Gottesmutter Maria geweihte Wallfahrtskapelle Schönbuchen.

 

Es handelt sich dabei um ein bescheidenes, dem Oberpfälzer Wesen entsprechendes Heiligtum – mehr Sein als scheinen.

 

Die Entstehungszeit dieses einfachen Marienheiligtums ist nicht genau festgelegt, dürfte aber wohl im 17. Jahrhundert liegen. Aus dieser Zeit stammt auch der hintere Teil des Gebäudes. Die Besucherzahl muss aber zu allen Zeiten groß gewesen sein, da das Kapellchen schon zweimal verlängert wurde. In der Landesaufnahme vom 24. Januar 1840 wird es als „Kapelle Schönbuch“ bezeichnet und seit urkundlicher Zeit als Eigentum einer Kapellenstiftung genannt. Zuletzt wurde der Besitz durch Zukauf im Jahre 1891 erweitert.

 

Die Kapelle beherbergt eine Madonnenstatue aus Ton, eine rohe Nach-bildung der Muttergottes aus Altötting.

 

Der Legende nach soll ein Hafner in größter Gewitternot Schutz unter der Buche gesucht haben. Er brachte als Gelöbnis für die Errettung die Figur an diesem Baum an. Im Wuchs schloss der Baum die Figur völlig ein, so dass sich die Legende bildete, sie sei aus ihm herausgewachsen. Man brachte die Figur in die Kirche von Dautersdorf, anderntags war sie wieder am Baum. Nachdem sich dieses Ereignis mehrmals wiederholte, entschloss man sich, unmittelbar neben dem Buchenbaum eine Kapelle zu errichten und die Heiligenstatue darin unterzubringen.

 

Merkwürdig war auch, dass sich die Buche, neben der die Kapelle errichtet wurde, mit ihren Ästen über den ganzen Bau ausbreitete, auch nach den zweimal durchgeführten Erweiterungsbauten.

 

Am Samstag, den 26. Juli 1921, brach der altersschwache Riese, dessen Alter wohl auf mehr als 600 Jahre zu schätzen war, während eines Sturmes in sich zusammen, wodurch der Dachstuhl der Kapelle völlig eingedrückt und der Innenraum nicht unerheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie durch ein Wunder blieb die Heiligenfigur verschont. Das Marienheiligtum wurde dann wieder hergestellt und wird nun von zwei Buchen flankiert.

 

In dem Kirchlein hingen bis vor ein einigen Jahren viele wertvolle Hinterglasbilder, die nunmehr im Schwarzachtaler Heimatmuseum in Neunburg vorm Wald zu besichtigen sind. Sie stellen viele Gebetserhörungen dar und stammten von der Winklarner Künstlerfamilie Ruf. Sie reichen zurück bis ins Jahr 1874 und stammen aus einem größeren Einzugsgebiet.

 

Von der Kapelle aus in Richtung Dautersdorf stehen am Wegrand 14 Kreuzwegstationen, die von der Kapelle weg in Richtung Dautersdorf führen. Am Ende des Kreuzweges steht eine Kreuzigungsgruppe, der sogenannte Kalvarienberg. Der Kreuzweg wurde am 16. September 1894 durch den Franziskanerpater Patricius Zankl aus Pfreimd eingeweiht. Die lebensgroßen Figuren der Kreuzigungsgruppe wurden 1956 von Margarete Heindl aus München zum Dank an die Gottesmutter gestiftet.

 

Tausende von Wallfahrern kommen Jahr für Jahr einzeln oder in Gruppen aus der Umgebung aber auch von weit her zu diesem Marienheiligtum, um hier Trost und Hilfe zu erbitten.

 

Das Patrozinium der Wallfahrtskapelle wird alljährlich am 15. August, dem Fest „Mariä Himmelfahrt“, unter großer Teilnahme der umliegenden Pfarreien, der einheimischen Bevölkerung und vielen Besucher gefeiert.