Jahresrückblick 2024
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
keine Zeit auszuruhen, der Weihnachtsstress hat uns alle wieder voll im Griff. Aber wir alle sollten uns die Zeit nehmen und auf das zu Ende gehende Jahr 2024 zurückblicken und Bilanz ziehen.
Leider mussten wir, wie bereits 2023 befürchtet, zur Kenntnis nehmen, dass die Flur- und Dorferneuerung Zangenstein aufgrund der ablehnenden Haltung einer Reihe von Grundstückseigentümern nicht eingeleitet wird. Dies bedeutet für uns alle, dass dem Markt und der Bevölkerung von Zangenstein und Umgebung staatliche Fördermittel im sehr hohen Bereich von voraussichtlich weit mehr als einer Million Euro für die landwirtschaftliche und örtliche Infrastruktur verloren gegangen sind. Ohne die staatlichen Fördermittel wird es dem Markt Schwarzhofen nicht möglich sein, mittelfristig die schlechten Straßen und Kanäle sowie die ehemalige Bahnbrücke und die anderen Brücken im Ortsteil Zangenstein zeitnah zu sanieren. Inwieweit sich die fehlende landwirtschaftliche Infrastruktur auf Dauer negativ auf die künftige Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen in der Gemarkung Zangenstein auswirken wird, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist es sehr schade, dass wir auf die staatlichen Fördermittel verzichten müssen. Wir hoffen, dass nun aber wieder „Frieden im Dorf“ einkehren wird.
Die geplante Flur- und Dorferneuerung Denglarn wurde seitens des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz in eine reine Dorferneuerung überführt. Nachdem bereits an der Dorfkapelle die Figuren des Gekreuzigten und der Maria wunderschön neu gemacht wurden, wird die Neugestaltung der Dorfmitte nun weiter vorangetrieben. Dank gilt der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft und dem engagierten Team des ALE Oberpfalz für ihr Engagement zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger des Ortsteils Denglarn.
Mit tatkräftiger Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Dorfvereine von Zangenstein konnte der Spielplatz in Zangenstein neugestaltet und auch mehrere hochwertige und attraktive Spielgeräte für unsere Kinder aufgebaut werden. Durch das vorbildliche Bürgerengagement konnte der finanzielle Aufwand des Marktes wesentlich minimiert werden. Vielen Dank alle Mitwirkenden!
Die Mitglieder der FF Haag haben sich auch in diesem Jahr wieder übertroffen. Wie bereits beim Bau des Feuerwehrgerätehauses haben die Mitglieder der FF Haag bei der Errichtung des Anbaus an das Feuerwehrgerätehaus wieder vorbildlich Hand angelegt und in Eigenleistung mit finanzieller Unterstützung durch den Markt den Anbau in diesem Jahr fertiggestellt. Allen Haager Feuerwehrler/-innen für ihre Leistung vielen Dank und Anerkennung!
Im Rahmen des 12. Marktfestes konnte das sanierte Kriegerdenkmal in einem würdigen Rahmen feierlich durch Pfarrer Markus Urban gesegnet werden. Das Marktfest wurde von unseren Vereinen und Gruppierungen wieder hervorragend gestaltet und organisiert. Die Anstrengungen der Mitwirkenden wurden durch die Anwesenheit zahlreicher Gäste belohnt und es war wieder ein voller Erfolg. Das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Bürgerinnen und Bürger sowie ehemaliger Bürgerinnen und Bürger wurde wieder gestärkt. Alte und neue Freundschaften konnten aufgefrischt bzw. geschlossen werden. Dank an alle Mitwirkenden für das gelungene Marktfest 2024!
Im Zuge der Generalsanierung der Dr.-von-Ringseis-Grundschule musste in diesem Jahr eine Dachhälfte der Schulturnhalle aufgrund Undichtigkeiten erneuert werden. Des Weiteren wurden die Planungen für die weiteren erforderlichen Arbeiten detailliert fortgeführt. Leider konnten keine weiteren größeren Aufträge vergeben werden, da aufgrund Personalproblemen bei der Kommunalaufsicht des Landratsamtes Schwandorf weder der Haushalt 2024 noch der Nachtragshaushalt bearbeitet werden konnte. Ein genehmigter Haushalt und damit die Mittelbereitstellung ist für eine Auftragserteilung haushaltsrechtlich Voraussetzung. Wir hoffen, dass im kommenden Jahr endlich die Generalsanierung fortgeführt werden kann.
Bekanntlich hat der Markt den Bebauungsplan für das neue herrlich gelegene Baugebiet „Am Kalvarienberg“ (WA) aufgestellt. In diesem Jahr konnten die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben und der Auftrag an die örtliche Tiefbaufirma Helmut Seebauer vergeben werden. Mit den Erschließungsarbeiten wird Anfang des Jahres 2025 begonnen, diese müssen aus vertraglichen Gründen bis Ende Juni 2025 abgeschlossen sein. Zwischenzeitlich konnten drei der fünf Bauparzellen veräußert werden. Zwei Parzellen sind durch Bauwillige reserviert. Der Markt geht zuversichtlich davon aus, dass auch diese Bauparzellen in den nächsten Wochen veräußert werden können.
In diesem Jahr war auch der Breitbandausbau wieder ein großes und wichtiges Thema in unserer Marktgemeinde.
Noch vor Kurzem waren die 24 Gemeindeteile des Marktes Schwarzhofen fast komplett von der Breitbanderschließung mit „schnellem Internet“ abgeschnitten, da die Telekommunikationsanbieter kein finanzielles Interesse hatten, die Flächengemeinde mit Glasfaser zu versorgen. Eine gesicherte und zeitgemäße Breitbanderschließung ist aber mittlerweile ein wesentlicher Standortvorteil und gehört zur Grundversorgung der Bevölkerung, der Schulen und Betriebe und der Landwirtschaft. Gerade während des Lockdowns in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig eine gute Breitbandversorgung ist. Homeoffice oder Home-Schooling wären unmöglich gewesen für unsere Gemeindebürger.
Eine Immobilie mit schnellem Internet ist für die Zukunft bestens gerüstet. Sie lässt sich einfacher vermieten oder verkaufen. Darüber hinaus bietet der Glasfaser-Anschluss alle Möglichkeiten für digitale Anwendungen: Zum Beispiel Homeoffice-Anbindung, Smart Home, IP-TV, Streaming Dienste, Online-Gaming oder auch Telemedizin.
Der Markt Schwarzhofen hat deshalb bereits vor Jahren rasch durch Nutzung des Bayerischen Breitbandförderprogrammes weite Bereiche des Marktes mit „schnellem Internet“ versorgt. Insgesamt wurden bisher drei Förderverfahren erfolgreich abgeschlossen. Dem Markt war dabei als erster Schritt wichtig, in allen Altgemeinden und zumindest allen größeren Dörfern eine gleichwertige Situation zu schaffen. So ist es gelungen, dass nunmehr fast alle Anwesen im gesamten Marktgebiet von einer Breitbandversorgung von mindestens 30 Mbit/s, in weiten Teilen der Gemeinde bereits von mehr als 100 Mbit/s, profitieren und in zahlreichen Dörfern und Ortsteilen des Marktes wurde mittlerweile sogar jetzt schon Glasfaser bis ins Haus verlegt! Dies hat Investitionen der Gemeinde von etwa 1,8 Millionen Euro erfordert; davon konnte der Markt jedoch außerordentlich hohe Zuschüsse von 90 Prozent in Anspruch nehmen und so diese hohe Summe weitestgehend refinanzieren.
Zuletzt wurden nun in diesem Jahr alle Anwesen in Meischendorf, Altenhammer, Holzhof, Höfen bei Uckersdorf, Uckersdorf, Teile von Zangenstein und Girnitz, große Gewerbebetriebe in Girnitz und Zangenstein sowie das Einzelanwesen Demeldorf 1 mit Glasfaser erschlossen, ohne dass die Hauseigentümer etwas bezahlen mussten!
Den Marktgemeinderat sowie die Bürgerinnen und Bürger beschäftigte das ganze Jahr hindurch die Planungen des Regionalen Planungsverbandes Oberpfalz Nord in Sachen Windkraft. Der Marktgemeinderat hat sich mit der Thematik intensiv befasst. Für alle Bürgerinnen und Bürger des Marktes Schwarzhofen sowie der Bürgerinnen und Bürger der Nachbarkommunen wurde eine Fläche beim Haginger Berg als Vorrangfläche für Windkraft an den Regionalen Planungsverband gemeldet. Der Markt ist seiner Pflicht nachgekommen und hat 1,87 % seines Marktgebietes als Vorrangfläche gemeldet. Leider ist der Regionale Planungsverband wesentlich vom Vorschlag des Marktes abgewichen. Die seitens des Marktes gemeldete Windvorrangfläche SAD 58 wurde auf 0,42 % der Marktgebietsfläche verkleinert, dafür wurde neu die Windvorrangfläche SAD 16 „östlich Mitterauerbach“ mit einer Gesamtfläche von ca. 299 ha, davon ca. 200 ha, auf Marktgebiet Schwarzhofen in die Planungen aufgenommen.
Die tatsächliche Umsetzung der Regionalplanungen würde bedeuten, dass rund 6,96 % des Marktgebietes als Windvorrangfläche verplant werden würden. Mit diesen Planungen ist der Markt nicht einverstanden und hat sich mit zwei entsprechend ablehnenden Stellungnahmen an den Regionalen Planungsverband gewandt. Auch wurde in enger Abstimmung und sehr guter Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen Altendorf und Neunburg Informationsveranstaltungen organisiert, wobei auch Investoren die Möglichkeit der Vorstellung und Äußerung eingeräumt wurde. Wir hoffen alle, dass der Regionale Planungsverband seine Planungen den Wünschen und Bedenken des Marktes anpasst bzw. berücksichtigt. Eine „Einkesselung“ unseres Marktes mit Windkraftanlagen ist durch die zu erwartenden Beeinträchtigungen durch Lärm, Schattenwurf und Verschandelung der Landschaft unserer Überzeugung nach nicht zumutbar.
Das wohl größte Thema, was uns alle als Verkehrsteilnehmer bewegt hat, ist der Ausbau der Staatsstraße 2040 von Schwarzhofen nach Neunburg vorm Wald. Die Staatsstraße 2040 wurde seinerzeit für wesentliche kleinere Fahrzeuge gebaut worden und konnte dem heutigen Verkehr nicht mehr gerecht werden. Ein „glücklicher“ Zufall, dass die Straßenböschung samt einem Straßenteil der Staatsstraße wegbrach, brachte Bewegung in die Planungen. Der neue Abteilungsleiter des Staatl. Bauamtes, Björn Letz, erkannte nicht nur die Problemstellung, sondern packte die Lösung des Problems unverzüglich an. Dafür besten Dank!
Innerhalb kürzester Zeit wurden die Straßenausbauplanungen erstellt und mit den Grundstücksverhandlungen begonnen. Unser aller Dank gilt den Grundstückseigentümern, die ihre Grundstücke für den Ausbau der Staatstraße zur Verfügung gestellt und somit den Staatsstraßenausbau erst möglich gemacht haben. Ein Glück für uns war auch, dass die öffentliche Ausschreibung der Tiefbauarbeiten zum Ergebnis hatte, dass unserem örtlichen Tiefbauunternehmen Helmut Seebauer der Zuschlag erteilt werden konnte. Trotz Widrigkeiten durch Weltkriegsmunition, deren Beseitigung zu Beginn der Tiefbauarbeiten einen schnellen Baufortschritt verhinderte, konnte unser geschätztes Tiefbauunternehmen in ihrer bekannten zuverlässigen und schnellen Art und Weise die Baumaßnahmen im November dieses Jahres abschließen. Nun können wir wieder, wesentlich verkehrssicherer und angenehmer, direkt von Schwarzhofen nach Neunburg vorm Wald fahren, ohne dass wir Angst haben müssen, dass uns ein Lkw oder größeres landwirtschaftliches Gespann zu nah entgegenkommen. Dank auch an alle Anwohner/-innen der Umleitungsstrecken, vor allem den Schwarzeneckern, für ihr Verständnis und ihre Geduld.
Nach der gelungenen Erneuerung der Schwarzachbrücke in Schwarzhofen im letzten Jahr mit hoher Unterstützung zweier staatlicher Förderprogramme steht nun noch die Sanierung der verlandeten Schwarzach direkt unterhalb des historischen Altortes aus. Der „ökologische Gewässerumbau“ ist eine einmalige Chance, die sichtbare Abwertung, die unsere Schwarzach durch die massive Verschlammung und Verlandung erleiden musste, wieder zum Guten zu wenden. Wir danken dem Freistaat Bayern und dem Wasserwirtschaftsamt Weiden mit dessen engagierten Leiter Mathias Rosenmüller, an dem Projekt trotz der mittlerweile aufgrund der Krisen veränderten finanziellen Ausgangslage festzuhalten! Eine Umsetzung wird nach aktuellen Gesprächen erfolgen, aber erst nach dem Heimatfest 2025 realisiert werden können.
Diese Traditionsfest fiel den Beschränkungen der Corona-Zeit zum Opfer. Nun kann es endlich durchgeführt werden und wir alle freuen uns schon sehr darauf und hoffen, dass es wieder in der Vergangenheit ein Fest für ALLE Bürgerinnen und Bürger ALLER Ortsteile (!) und der ehemaligen Bewohner erden möge. Ein Fest der Begegnung und des Miteinanders!
Das Heimatfest 2025 findet vom 14. – 17. August 2025 statt mit einem attraktiven Programm für Jung und Alt! Traditionell werden der Sportverein und die FF Schwarzhofen als Träger dieser großen Mehrtagesveranstaltung zusammen mit dem Markt Schwarzhofen fungieren. Der SV feiert dabei sein 95-jähriges Bestehen, die FF Schwarzhofen als älteste Feuerwehr des Marktes und der Umgebung sogar ihr 160-jähriges Gründungsfest!
Als Patenverein konnte diesmal die FF Haag bei Schwarzhofen gewonnen werden, die im nächsten Jahr selber Grund zum Feiern hat: sie wird stolze 125 Jahre alt!
Mit Bedauern und Bestürzung musste der Markt vom Tod von verdienten Bürgern und Mitarbeitern Kenntnis nehmen. Unsere langjährige und allseits beliebte ehemalige Kindergartenleiterin Josefine Sauerer, unser langjähriger und allseits geschätzter ehemaliger Schulhausmeister Robert Zimmermann sowie unser engagierter Recyclinghofmitarbeiter Josef Schlagenhaufer, besser bekannt als „Bayern-Sepp“ wie auch das langjährige Marktgemeinderatsmitglied Joseph Frey, der Gründer der KLB Schwarzhofen, haben uns für immer verlassen und sind heimgegangen in den Frieden Gottes. Sie hinterlassen eine große Lücke und wir werden sie in dankbarer Erinnerung behalten.
Nicht desto trotz gilt unser Dank allen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger, unseren Beschäftigten im Bauhof, im Kindergarten, in der Dr.-von-Ringseis-Grundschule und in der Verwaltung, im gesamten Marktgemeinderat mit meinen engagierten Stellvertretern Franz Stockerl und Andreas Immervoll und in so vielen unserer tollen Vereine und Gruppierungen und unserer Kirchengemeinden mit den Pfarrern Markus Urban, Savarimuthu Selvarasu und Gerhard Beck.
Ohne dieses Engagement, welches oftmals weit über das Normale hinausgeht, könnte unser friedliches Zusammenleben und unsere Gemeinschaft auf Marktebene nicht wie gewohnt gestaltet werden. Allen, die anpacken, um unsere Gemeinde voranzubringen, sei herzlich gedankt! Nicht diejenigen, die nur Nörgeln und Kritisieren, ohne sich für Hintergründe oder Fakten zu interessieren oder ohne selbst sich zu engagieren, sind die Zukunft, sondern diejenigen, die sich konstruktiv und aktiv ins Gemeindeleben mit einbringen. Ich lade wieder alle zum Mitmachen und Mitgestalten im neuen Jahr ein!
Hoffen wir alle, dass im neuen Jahr 2025 die Kriege weltweit beendet werden und endlich das unsägliche Leid der von kriegerischen Handlungen Betroffenen aufhört.
Ich wünsche von Herzen allen Bürgerinnen und Bürgern, Mitarbeitern, Kolleginnen und Kollegen im Marktgemeinderat und den Vereinen und Gruppierungen und allen Menschen, die uns wichtig und unserer Marktgemeinde gewogen sind, ein gesegnetes, friedvolles und vor allem gesundes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2025.
Ihr
Maximilian Beer
Erster Bürgermeister